Mittwoch, 30. Dezember 2020

Kreuzfahrt mit Odysseus Im Kielwasser eines Mythos; Teil 2: Die Heimkehr des Abenteurers

Erstausstrahlung: 
30.12.1990 um 19:30 Uhr im ZDF 
 

Der zweite Teil der Schiffsreise nach den nautischen Angaben in der Odyssee.

Was das Land der Laistrygonen angeht, sind das nun aber ziemlich viele Hättes  und Könntes. (7:20)

Ustica kann schwerlich das Aiaia der Kirke gewesen sein, denn das wird von Odysseus ja als flache Insel beschrieben. (12:12)

Zwar steht da wirklich ein Feigenbaum, aber wie hätte sich Odysseus vom Meer aus an diesem festhalten können? (29:10

Soweit ich weiß, wurden Skylla und Charybdis bereits in der Antike an der sizilischen Meerenge verortet. (30:04)
 
Die Identifizierung Kalabriens als Land der Phäaken finde ich dagegen nun wieder richtig spannend. (36:02)
 
Überall dort, wo Odysseus unfreundlich aufgenommen wird, scheiterten die Griechen als Kolonisatoren. (40:00)
=> Ok, jetzt wird es aber wirklich hochspekulativ! 
 
Tja, leider war der zweite nicht ganz so gut ausgearbeitet wie der erste. Was dann am Ende doch die Vermutung nahelegt, dass die Verbindung von Homers Angaben zu realen Plätzen wohl doch eher Wunschdenken ist.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Kreuzfahrt mit Odysseus - Im Kielwasser eines Mythos; Teil 1: Von Troja zur Insel des Windes

Erstausstrahlung: 
23.12.1990 um 19:30 Uhr im ZDF 

 
Diesmal geht Terra X der Frage nach, ob Homers Odyssee zumindet nautisch gesehen eine reale Grundlage haben könnte. Ob dem so ist, weiß ich auch nicht. Aber interessant und auch teilweise frappierend ist diese Herangehensweise schon!
 
Es wird der Eindruck erweckt, als hätte Agamemnon wirklich existiert. Aber soweit ich weiß, gibt es keine Belege für einen mykenischen Anax dieses Namens. (2:44)

Merkwürdig finde ich immer, dass einer der größten Helden des trojanischen Krieges oft ungenannt bleibt: Diomedes. Da er meist an der Seite Odysseus' agierte, steht er wohl deshalb auch ziemlich in dessen Schatten. (10:30)
 
Inzwischen ist der "Schatz des Priamos" ja wieder in Moskau aufgetaucht. (11:53)

"Lotophagen" bedeutet ja nichts anderes als "die, die Lotos essen". (20:38)
 
Wenn die Lotophagen auch schon von Eratosthenes auf Djerba und an der libyschen Küste verortet wurden, dann kann die Theorie ja doch nicht so neu sein, wie zunächst behauptet. (21:28)

Bei Homer ist allerdings nicht von einer Spirituose die Rede, sondern von den Früchten, die verzehrt wurden. (22:45)
 
Mag sein, dass die Odyssee nicht explizit erklärt, dass Polyphem einäugig war. Aber die Bezeichnung als Kyklopen, also als Kreisäugigem, besagt ja zumindest, dass es bei ihm augentechnisch irgendwie anders als beim Menschen war. (29:11)

Vielleicht bildeten ja zur mykenischen Zeit die Inseln Kefallenia und Ithaka ein zusammenhängendes Königreich? (36:51)

So, aber dies war ja erst der erste Teil, der zweite folgt dann in einer Woche!
Oder wie Maestro jetzt sagen würde: "Mehr, wenn Ihr mich wiederseht. Ihr müsst unbedingt gucken, wie's weitergeht!"

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Der Todeszug der Lanzenreiter - Deutsche Eroberer in Südamerika Teil 1: Sucht das Südmeer

Erstausstrahlung: 
09.12.1990 um 19:30 Uhr im ZDF 


 
Diesmal geht es um deutsche "Conquistadores", denn auch diese erkundeten die neue Welt im 16. Jahrhundert.
 
(Das war übrigens das erste Mal, dass ich ein Video einer Terra-X-Folge nicht auf Youtube finden konnte. Ich hoffe aber mal, mit Dailymotion wird es auch klappen.)

War mir bisher unbekannt, dass Venezuela ursprünglich mal den Deutschen, genauer gesagt, den Welsern gehörte. (4:35)

Wie widerstandsfähig ist dieses Mangrovenholz denn? Muss man irgendwann die Pfähle der Häuser austauschen? (20:44)

Von dem Reichtum Venezuelas ist fast nichts geblieben. (24:00)

Federmann mitbegründete ja auch Bogota, die heutige Hauptstadt Kolumbiens. (29:12)

Das ist ja fast wie bei der Durian-Frucht, zwar wohlschmeckend, aber stinkt zum Himmel! (40:28)

Am Ende der Sendung noch ein Ausblick auf die zweite Folge, die dann allerdings erst ein Jahr später gezeigt wurde.

Mittwoch, 11. November 2020

Als die Götter stürzten - Das Geheimnis der Osterinsel

Erstausstrahlung:
11.11.1990 um 19:30 Uhr im ZDF

Zum Beginn der fünften Jahreszeit ging es diesmal zur Osterinsel, Rapa Nui.

Irgendwie finde ich die unterlegte Musik in dieser Folge etwas unpassend. Jedenfalls weckt sie bei mir nicht die Assoziation "Osterinsel".

Die Marquesas sind über 3600 km von Rapa Nui entfernt, eine beachtliche Leistung der Polynesier. (2:27)

Sind die Vulkane auf Rapa Nui eigentlich noch aktiv? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, jemals dort von einem Ausbruch gehört zu haben. (5:35)
 
Etwas seltsam finde ich, dass der Autor dieser Folge, Rolf Pflücke, den Sprecher Gert Heidenreich Sätze in der Ich-Form sagen lässt, die aber offenbar direkte Rede von Pflücke selbst enthalten, wie z.B. "Wer hätte denn diesen Koloss", so frage ich, "transportieren und aufstellen können?" (10:56)
Sowas ergibt doch gar keinen Sinn!


Am Titicacasee entstand etwa um 300n.Chr. die Kultur von Tiahuanaco. Die kunstvollen Quader ihrer Tempel und die aus einem Block gehauenen Steinfiguren haben verblüffende Ähnlichkeit mit denen der Osterinsel. (9:13)
=> Naja, das finde ich nun gar nicht! Außerdem reicht ja "sieht aus wie..." in der Archäoligie einfach nicht aus.
 
Nur: wenn die Kohlenreste bereits aus dem 11. Jhd. datieren, dann müssen die Konflikte ja schon deutlich länger gegangen sein! (14:34)

Mit den Augen sehen die Moai dann schon ziemlich krass aus! (42:18)

Mittwoch, 4. November 2020

Sternenstadt im Chaco Canyon - Das Rätsel der Anasazi-Indianer

Erstausstrahlung:
04.11.1990 um 19:30 Uhr im ZDF


Was für ein großer Haufen Sch...!

Ich kann kaum fassen, dass die Terra-X-Redaktion eine solche Folge durchgewinkt hat.
Und dabei hatte ich mich ursprünglich auf diese Ausgabe noch so gefreut, befasst sie sich doch mit den Anasazi, ein Volk, von dem ich bisher nur recht wenig weiß.
Doch das war, bevor ich erfuhr, wer diese Folge erstellte: Wulfing von Rohr, lt. Wikipedia ein Esoteriker und Astrologe. Und genau so wirkt auch die gesamte Sendung! 😕
Immerhin ein bisschen was Substanzielles erfährt man dann doch.

Warum entwickelt ein Volk, das so großartig bauen kann, keine Schrift oder wenigstens Hieroglyphensprache wie zum Beispiel die Mayas im Süden? (7:39)
=> So ungewöhnlich ist das gar nicht. Auch die Azteken und die Inkas hatten keine Schrift (zumindest keine im eigentlichen Sinne).

Sind es Götter? Oder außerirdische Wesen? (9:06)
=> 🤦‍♂


Der Höhe- (oder besser Tief-)punkt dieser Folge ist wohl der Wünschelrutengang von einem sogenannten "Energieforscher" auf der Suche nach elektromagnetischer Energie. (31:56)
Nicht nur, dass das alles großer Blödsinn ist, nein, es wird auch noch behauptet, diese "Untersuchungen" hätten rein zufällig zur gleichen Zeit stattgefunden, als das Filmteam vor Ort war. War sicher auch Zufall, dass es dabei ausgerechnet auf Ingrid Kraaz, Heilpraktikerin und spätere Ehefrau des Autors dieser Sendung, stieß.

Bei diesem "Armdrücken" kann ich nur noch den Kopf schütteln! (32:47)
Jetzt fehlt eigentlich nur, dass da noch jemand das Ganze auspendeln will - upps, schon passiert. (34:45)
 

Schade, dass die beachtlichen baulichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Leistungen von diesem ganzen Bullshit hier begleitet werden. Das haben die Anasazi nicht verdient!

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Die Inseln des Drachenbaums - Magische Plätze auf den Kanaren

Erstausstrahlung:
21.10.1990 um 19:30 Uhr im ZDF

 
Eine Sendung über die Geschichte der Kanaren und ihren Guanchen. Viel scheint man nicht über sie zu wissen.
Strengenommen waren die Guanchen ja lediglich das Volk, das auf Teneriffa lebte (das in der Folge aber gar nicht vorkommt), nicht auf den anderen Inseln.
 
Diese Sendung hier verfolgt zumindest ein Ziel ganz klar:
Die Herkunft der Guanchen von den Kelten zu belegen. Ob der heutige Wissensstand dem beipflichten kann, ist mir leider nicht bekannt.
Inzwischen könnten ja nun genetische Untersuchungen Aufschluss darüber geben.
 
Wieder eine Folge, die von meinem Lieblingssprecher Christian Wolff gesprochen wird.

Tja, Urlaub und unbeschwerte Freizeit auf den Kanaren - damit war in diesem Jahe wohl eher nix! (1:22)

Wie auch immer, aber diese Pfeifsprache auf  La Gomera ist natürlich der Hammer.
Sie ist meines Wissens inzwischen auch Weltkulturerbe! (30:17)

"Der Wissenschaftler besitzt keinerlei Erfahrung am Berg." (33:05)
=> Ist das nicht ziemlich fahrlässig, dann ausgerechnet ihn da hochklettern zu lassen?

Die menschliche Drohne! ^^ (36:11)
 
Tja, das war wieder so eine "Nicht Fisch, nicht Fleisch"-Folge: 
viele interessante Funde, die aber letztlich völlig zusammenhanglos aneinandergereiht wurden.

Dienstag, 6. Oktober 2020

Gletschergold - Die Schatzkammer im Kaukasus

Erstausstrahlung:
06.10.1995 um 19:35 Uhr auf arte
 

Eine sehr schöne Folge, die mir quasi einen Kosmos eröffnet, der mir bislang völlig unbekannt war. Ich hoffe, dass es auch heute nach 25 Jahren den Swanen noch gelungen ist, diesen sowohl spirituellen, kulturellen als auch materiellen Schatz für sich zu bewahren.

"Die Swanen sind Christen, doch es gibt keine Gottesdienste und keine Geistlichen." (7:30)
=> Erstaunlich, dass sich der Glaube trotzdem dort halten konnte.

Die Vorhängeschlösser sind ja wirklich beachtlich! Da müsste man lange dran feilen. (8:28)

Wahnsinn, das goldene Vlies ist also nicht nur reine Mythologie, sondern durchaus real. Das war mir bisher nicht bekannt! (12:30)

"Große steinerne Räume ohne Fenster." (17:41)
=> Wie kann sich dann die Feuerstelle erhalten? Und müssten die Bewohner nicht eine Rauchvergiftung erleiden?
Aber vielleicht gibt es ja oben am Dach einen Abzug.

"Ihr Vieh war immer dabei, hinter einer hölzernen Trennwand, wie in einer Theaterloge." (18:27)
=> Herrlich! 😄

Das Volk der Swanen hat sich mit Schimmel gegen seine Gegner verteidigt. Darauf muss man erstmal kommen. ^^ (19:36)

Je nachdem wie bzw. wo man die Grenze zu Asien interpretiert, wird der im Vergleich zum Mont Blanc deutlich höhere Elbrus auch als der höchste Berg Europas angesehen.