Freitag, 26. Januar 2018

7x15 "The Day Of The Doctor"

       ("Der Tag des Doctors")

"Great men are forged in fire. It is the privilege of lesser men to light the flame, whatever the cost!"



 

Episch!!!


Diese Folge war das Special zu 50 Jahren "Doctor Who". Entsprechend war sie gespickt mit vielen kleinen und großen Remineszenzen an die lange Geschichte dieser Serie. Z.B. wurde der originale Vorspann von 1963 der Folge vorangestellt, Clara arbeitet in der gleichen Schule wie die ersten Companions, Ian und Barbara und, wie gesagt, noch vieles mehr!
Achja, Clara: Anscheinend kann man in UK so mir nichts Dir nichts ohne jede Ausbildung als Lehrerin eingestellt werden. 😀

Man merkt deutlich, dass die Macher offenbar ein Budget hatten, dass eher zu einem Kinofilm passt! Die Darstellung der gallifreyanischen Gemälde ist im wahrsten Sinne des Wortes bildgewaltig. Allein deswegen schon würde ich die Folge gern mal in der 3D-Version sehen.

Es ging zwar erstmal etwas klamaukig los, mit einem an der Tardis hängenden Doctor.
Das ändert sich jedoch schnell, sobald er das Gemälde "Gallifrey Falls (No More)" zu Gesicht bekommt, sein Blick verdüstert sich augenblicklich. Er ist offenbar so konsterniert, dass er, so verloren und beinahe hilflos, Halt sucht und nach Claras Hand greift, so wie ein verängstigtes Kind bei seiner Mutter.


Clara weist in der Folge mehrmals darauf hin, dass sie dem 11. Doctor immer wieder ansieht, dass er bzgl. seiner Tat im Timewar leidet. Davon war in den bisherigen Folgen aber nur wenig zu spüren. Die Reue war in meinen Augen dagegen beim 9. und 10. Doctor deutlich stärker zu erkennen!

Es gibt ein Wiedersehen mit dem 10. Doctor und mit Rose. Wobei, genau genommen nicht, denn das war ja nicht Rose, sondern eine künstliche Lebensform (so nenne ich es jetzt mal), die sich selbst den Namen "Bad Wolf" gab. Das war noch unklar genug, dass der zehnte Doctor beim Hören der Bezeichnung zwar stutzte, aber wahrscheinlich trotzdem nicht vermutete, dass der Kriegs-Doctor da ein Abbild von Rose vor sich hat.

Den Schnuckligkeits-Contest hat aber auf jeden Fall das Kaninchen im Wald gewonnen! Awwwwww...

Und wir wurden jetzt über die Hintergründe der in "The Shakespeare Code" und "End Of Time" angedeuteten Beziehung zu Elizabeth I. aufgeklärt (sofern wir das überhaupt jemals wissen wollten!).

Wir lernen nun endlich den Kriegs-Doctor aus der letzten Folge näher kennen, ein Mann, der Schlimmes getan hat (oder eben auch nicht -> Zeitreisen und so...), und trotzdem sehr sympathisch rüberkommt. Er macht sich seine Entscheidung wirklich nicht leicht und man sieht ihm an, wie er leidet.
Der Kriegs-Doctor spielt gleichzeitig aber auch das Sprachrohr des Zuschauers, indem er die Marotten der neuen Doctoren abschätzig kommentiert, wie z.B. das häufige und nicht bestimmungsgemäße Verwenden des Schallschraubenziehers oder leicht kindische Wortschöpfungen (Leider wurde "Timey-Wimey" hier von der deutschen Synchro mit "Schnibbe-di-schnick" übersetzt.). Sein Fazit: "Am I having a midlife crisis?"

Wieso glaubten die Doctoren überhaupt, dass sie mit ihrem Schallschraubenzieher etwas bei der Tür ausrichten könnten? Die war doch aus Holz...

Wie die Geschichte aus "End Of Time" da reinpassen soll, ist mir allerdings nicht so klar. Denn da hatte man ja auch den Eindruck, dass Gallifrey noch existierte, nur halt time-locked. Und außerdem schienen die dort befindlichen Time Lords auch ziemlich boshafte Geschöpfe zu sein. Davon merkte man in diesem Film hier jetzt gar nichts mehr.

Interessant ist aber ansonsten, dass die drei die Geschichte geändert haben, ohne dass daran an der bisherigen Biographie der Doctoren etwas geändert werden musste. Sehr clever!
Obwohl:
Wenn man es genau nimmt, wurde die Geschichte ja überhaupt nicht geändert! Das, was wir gesehen haben, ist das, was schon immer so passiert war. (Bei LOST hätte man dies "Whatever happened, happened!" genannt.)
Den entscheidenden Hinweis erhalten wir bereits am Anfang der Folge, dort wird erwähnt, dass das Moment deshalb nie benutzt wurde, weil es ein Bewusstsein entwickelte. Und genau das haben wir hier gesehen, "Bad Wolf" hat alles getan, um den Kriegs-Doctor bzw. alle Doctoren davon zu überzeugen, die Waffe nicht(!) einzusetzen. Das ist ihr hier gelungen und ich denke, es ist ihr immer gelungen. Das Moment bleibt weiterhin die Gallifrey-Waffe, die niemals eingesetzt wurde! Wegen der nicht synchronisierten Zeitlinien erinnern sich der Kriegs-Doctor und seine Nachfolger nur nicht mehr daran.

Die Folge muss irgendwann nach "The Power Of Three" spielen, denn der Doctor und Kate Stewart kennen sich bereits und von den Würfeln ist nirgendwo mehr was zu sehen. Demnach müsste Clara den Doctor inzwischen schon mehr als ein Jahr, wohl eher gar zwei Jahre lang kennen.
Leider wurde hier U.N.I.T. mal wieder als durchweg ein bisschen vertrottelt dargestellt. In "The Power Of Three" hieß es noch, dass der Laden von Kate Stewart wieder auf Vordermann gebracht wurde.
Aber nun wird sogar sie selbst als dämlich vom Doctor bezeichnet. Und dies, obwohl das, was sie tun will, dem ähnelt, was er selbst getan hat (wenn auch in noch schrecklicheren Dimensionen). Und die Zerstörung von Gallifrey empfand er nicht als dämlich, sondern als tragisch, aber letztlich notwendig. Hier misst der Doctor mit zweierlei Maß!

Kurz bevor Kate Stewart angegriffen wird, verlangt sie von Malcolm, dass dieser eine Akte namens "Cromer" raussuchen soll. Was ist das, was hat das zu bedeuten? (Da sie dabei auch ihren Vater erwähnt, ist es möglicherweise was aus der Classic-Serie, das mir nur nicht bekannt ist?)

Uns wurde gar nicht mehr gezeigt, was bei den Verhandlungen zwischen Zygonen und U.N.I.T. nun eigentlich rausgekommen ist, oder?
Auf jeden Fall Osgood weiß anhand des Inhalators, welche von beiden der Mensch und wer der Zygone ist.

Den Auftritt von Tom Baker, dem Darsteller des vierten Doctors, fand ich eher unpassend. Die beiden führten ein Gespräch, bei dem man natürlich im Hinterkopf hat, dass dieser Mann auch mal der Doctor war. Nur: er war es in diesem Film ja nicht! Dadurch machte seine Rolle des Kurators einen eher dementen Eindruck.

Am Ende sah man alle Doctoren (bis auf den kommenden, den sah man nur kurz bei der Aktion zur Einfrierung Gallifreys) in einer Reihe stehen, fand ich gut gelöst, da ja einige der Darsteller schon gar nicht mehr leben und einer überhaupt nicht wollte. Der 1. Doctor sozusagen als Stammvater stand gesondert. Und der Kriegsdoctor mit in der Reihe, er wurde also vom Doctor als vollständiges Mitglied seiner selbst wieder akzeptiert und integriert.

Am Ende wird noch ein Punkt angerissen, der mich ja bei der letzten Folge etwas verwirrt hatte: warum die Trenzalore-Prophezeiung irgendwie so gar nicht eingetreten war.
Antwort: Weil das, was wir in "The Name Of The Doctor" sahen, noch gar nicht der Zeitpunkt war, auf den diese Prophezeiung sich bezog. Das wird also erst im folgenden Christmas Special geschehen, wenn der Doctor nach Trenzalore zurückkehrt!

Das Thema der nächsten Staffel wird dann wohl die Rückkehr von Gallifrey sein. Ich bin gespannt. 😊



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